Ein kleiner Erfahrungsbericht aus unserem GartenAuf dem Weg zu mehr Phantasie: Gartenmetamorphose - es lohnt sich!
Karte von der
landschaftsräumlichen Lage
kleiner Gartenplan (neu)
|
Heute |
|
|
|
|
|
|
Viele Gärten in Deutschland sind trist und wenig inspiriend.
Aber die Umgestaltung lohnt sich!! Seit dem Jahr 1998 verwandelt sich unser Garten Schritt für Schritt. Der Vordergartenbereich ist mittlerweile fast vollständig metamorphisiert. Insgesamt hat der Garten eine Fläche von ca. 500 qm, der umgestaltete Bereich umfasst ca. 150 qm.
Natürlich ist nicht alles perfekt - falls es so etwas im Garten überhaupt gibt - und vieles reift wie ein guter Wein und ein edler Käse über Jahre. Geduld mitzubringen für einen wachstümliche Veränderung, das ist wichtig!
Gärten sind keine Fertigprodukte wie Tütensuppen!
Kriterien der Umgestaltung:
Der Garten soll pflegeleicht sein!! Er soll im Sommer nur wenig oder am besten gar nicht gegossen werden. Das bedingt eine sorgfältige Auswahl der Pflanzen, das A und O eines blütenreichen UND pflegeleichten Gartens!
Es sollen keine besonderen technischen Hilfsmittel zur Umgestaltung verwendet werden
Es sollen nur Materialen der historischen Umgebung verwendet werden (Sandstein!)
Kein sogenannter "Sommerflor", also keine seperat gepflanzten einjährigen Blumen. Gezielt werden allerdings selbstaussähende Blütenpflanzen gefördert: Fingerhut, Glockenblumen und Goldlack.
Der Garten soll viele Stauden haben, d.h. mehrjährige, dauerhafte Pflanzen.
Viele Blüten! Der Garten soll eine Landepiste für alle möglichen interessanten Insekten sein.
Kein Zierrasen
Der Garten soll gleichzeitig Kräutergarten für die Küche sein - Düfte und Geschmack sollen locken
Der Garten wird nach und nach im Laufe sofort fertiges Aussehen (der schlüsselfertige Garten), Mut zum langsamen Übergang ins gewünschte Endbild
|
|
Die Pfalz: Sonne und Sandstein
Sandsteine prägen den Garten. Das Material, das die ganze Gegend prägt. Warme Farbtöne, warmes Klima. Das ist die schöne Pfalz.
Die Sonnenuhr auf der Südseite des Hauses.
Allgemeine BemerkungenWesentliche Teile des vorderen Gartenbereichs sind in den letzten Jahren umgestaltet worden. Insgesamt hat der Garten eine Fläche von ca. 450 qm, der umgestaltete Bereich umfasst ca. 150 qm. Früher war der Garten dort sehr konventionell und nicht standortgerecht bepflanzt: Rasen - der im Sommer immer vertrocknete oder sehr aufwändig gegossen werden musste, Forsythsien, Tulpen, Osterglocken... Was halt so in deutschen Durchschnittsgärten so rumsteht. Die heutige Pflanzenauswahl richtet sich ganz nach den Standortverhältnissen. Verwendet werden hauptsächlich Stauden und Kleinbüsche, Strukturelemente sind/werden Buchsbaum, Rosen und grosse Lavendelsorten.
|
||||
Die Natur als Vorbild für pflegeleichte GärtenJeder Standort hat seine optimale Pflanzengesellschaft Kakteen wachsen nicht in Sümpfen und Seerosen nicht in der Savanne. Alles an seinem Standort - so nennt das der Botaniker. Es gibt keinen falschen Standort von natürlich wachsenden Pflanzengesellschaften: Alles was sich nicht in der Konkurrenz durchsetzen kann, stirbt nämlich weg. So sollte man es auch im eigenen Garten halten: Nur die Pflanzen verwenden, die dort günstigere Standortbedingungen vorfinden! Das hat viele Vorteile: Der Garten ist langfristig pflegeleicht Faszinierender Artenreichtum leicht möglich Keine Verwendung von arbeitsintensivem "Sommerflor", es gibt keine "Einwegpflanzen" im Garten mehr, die man im Herbst wieder wegschmeissen muss... Ganz im Sinn der Agenda 21 wirtschaftet man MIT der Natur und nicht gegen sie! |
Der Durchschnittsgarten:Ein Ort des Grauens Gekauft und gepflanzt wird, was im Gartencenter (s.u.) schön aussieht, zu Hause wartet der Garten: Schattenpflanzen kommen in die pralle Sonne, Arten für frische und humose Böden landen als potentielle Todeskandidaten in mageren, trockenen Böden.. artenarm Als grüne Mauer für uralte Rückzugsfantasien dient die Thuja-Hecke, kriechende Zwergformen von ausländischen Koniferen lassen nie Zweifel zu, wer Herr der Schöpfung ist. Tulpe und Narzisse in desaströsem Duett mit Betonrandsteinen und Betonpflastersteinen der üblen Sorte.
pflegeintensiv Man muss wässern, Unkraut rupfen, weil die stolz gekauften Pflanzen merkwürdigerweise immer schlechter wachsen wollen wie das "Unkraut". Nach eigenen Schätzungen sind ca. 70% aller Gärten mit einem nicht optimalen oder gar falschen Pflanzensortiment bestückt. Eine Art von passivem oder gar aktivem Naturmasochismus. Es gibt keine "falschen Pflanzen", sondern nur einen falschen Standort! |
Der Gartencenter - das Millionengeschäft mit dem UnwissenDer/Die Deutsche geht ins Gartencenter und kauft sich all jenes, was im Einheitstopf gerade schön aussieht. Pflanzen werden zu beliebig ersetzbaren Massenartikeln. Über Jahre hinweg betrachtet sicher ein ganz dickes Millionengeschäft mit der Unwissenheit der Käufer. Besonders extrem ist es in Gegenden mit schwierigen Standortverhältnissen: Magere, trockene Böden sind ein idealer Nährboden für gute Gartencentergeschäfte: Hier werden völlig untaugliche Pflanzenarten praktisch ohne Beratung verkauft. Das "tränende Herz" trägt nach dem Einpflanzen in Sandboden bei vollsonniger Lage seinen Namen sicher mit Recht... |
||
Die Lösung: Analysieren Sie genau Ihren Gartenstandort!
|
Text: Martin Grund